Osteopathie viszeral Praxis

Das Thema Beckenboden ist mit viel Scham und Stillschweigen behaftet, dabei haben unglaublich viele Frauen,aber auch Männer, Probleme in diesem intimen Bereich. Oft trauen sich die Betroffenen nicht, dieses Thema beim Arzt anzusprechen, oder sie werden mit ihren Beschwerden nicht ernst genommen. Dabei ist ein ausgeglichener und funktionsfähiger Beckenboden essentiell wichtig für die Stabilität des Rückens, für die Funktion der Unterleibsorgane und die Ausscheidung und nicht zuletzt für eine erfüllte Sexualität.

Als Frau, Mutter, Frauenärztin und Osteopathin kenne ich den Beckenboden aus (fast) allen Perspektiven. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sich der Beckenboden nach zwei Geburten verändert und wie belastend dies sein kann. Ich habe als Frauenärztin langjährige Erfahrung in der schulmedizinischen konservativen und operativen Behandlung von Beckenbodenerkrankungen. Und nun kann ich dieses Wissen ergänzen durch die äußerst wertvollen osteopathischen Behandlungsprinzipien.

Der Beckenboden ist ein zentraler Bestandteil der Bauchwand, die unsere inneren Organe umschließt und hält. Und er ist vor allem der Bestandteil auf dem das meiste Gewicht lastet, der unsere Organe trägt. Zugleich muss der Beckenboden sich aber entspannen können, um die Öffnung bei der Ausscheidung, bei der Sexualität und bei der Geburt zu gewährleisten. Um diese widersprüchlichen Funktionen zu erfüllen, ist ein äußerst komplexes Zusammenspiel aus Spannung und Entspannung von Muskeln und Faszien notwendig. Ist dieses System falsch reguliert, kann es zu Missempfindungen, Schmerzen und Kontinenzproblemen kommen. Beispiele für mögliche Störungen: Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Vaginismus, Dyspareunie), Inkontinenz, chronische Unterbauchschmerzen, Periodenschmerzen, Verstopfung. In vielen Fällen kann die Osteopathie hier einen wertvollen Beitrag zur besseren Regulation der Spannung in Becken und Bauchraum beitragen.

Ist jedoch die Beckenbodenmuskulatur zu schwach, oder kann schlecht kontrolliert werden, stehen physiotherapeutische Verfahren, wie z.B. Beckenbodentherapie nach Tanzberger im Vordergrund. Dies wird von spezialisierten Physiotherapeuten angeboten und dient dazu, die Muskulatur des Beckenbodens zu kräftigen und besser zu kontrollieren.

Osteopathie viszeral Praxis

Eine Schwangerschaft ist für den Körper einer Frau eine enorme Herausforderung: der Körperschwerpunkt verändert sich, das Bindegewebe lockert sich durch die Hormone auf, das wachsende Kind beansprucht immer mehr Platz im Bauchraum und verdrängt die inneren Organe. Es ist ein Wunder, dass unser Körper mit dieser außergewöhnlichen Belastung meistens gut zurecht kommt. Häufig kommt es aber doch zu kleineren oder größeren körperlichen Beschwerden.

Besonders häufig sind Schmerzen in Bereich des Beckens, z.B. am Schambein, am Steißbein und in den Leisten. Auch der Ischiasnerv und der untere Rücken machen bei wachsendem Bauch oft Probleme. Osteopathie in Verbindung mit gezielten Übungen können diese Beschwerden meist deutlich lindern. Auch die Schmerzen einer Symphysenlockerung können in Verbindung mit einem Beckengurt häufig gebessert werden.

Ein ausgeglichenes, spannungsfreies Becken ist wichtig für den ungestörten und reibungslosen Ablauf der Geburt. Frauen mit Beckenschiefstand, einer früheren Beckenverletzung oder eine Unterleibsoperation profitieren im Hinblick auf die Geburt oft von einer osteopathischen Behandlung. Dabei ist es sinnvoll, nicht zu spät in der Schwangerschaft zu beginnen, weil die Behandlung mit wachsendem Bauch zunehmend schwierig wird. Ich freue mich darauf, Sie körperlich und seelisch optimal auf die bevorstehende Herausforderung der Geburt vorzubereiten.