Nicht nur gesundheitliche Ereignisse oder Verletzungen hinterlassen bleibende Spuren in unserem Körper. Auch bedeutende Lebenserfahrungen prägen sich tief in unserem Körper ein, meist ohne dass wir uns dessen bewusst sind. So kann es im Verlauf einer osteopathischen Behandlung bei manchen Menschen dazu kommen, dass bei Berührung und Behandlung bestimmter Körperregionen starke Gefühle freigesetzt werden, z.B. Angst, Trauer oder Wut. Auch wenn dies erst sehr aufwühlend sein kann, setzt es doch oft einen Heilungsprozess in Gang. Es ist sehr hilfreich, wenn dem Patienten im Lauf der Behandlung klar wird, woher diese Gefühle kommen und er beginnt, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Daher ist die Osteopathie immer eine Behandlung von Körper und Seele. Wie die östlichen Philosophien schon lange wissen und es auch heute bei uns zunehmend wahrgenommen wird, kann der Körper nicht gesund sein, ohne dass es der Seele gut geht, und umgekehrt. Das bedeutet, Körper und Seele müssen als untrennbare Einheit wahrgenommen und behandelt werden. Osteopathie ist eine Körpertherapie, die über den Körper auch die Seele erreicht. Daher kann die Osteopathie bei psychosomatischen Erkrankungen eine wertvolle Unterstützung sein, da der unbewusste Zugang über den Körper zur Seele für viele Patienten einfacher ist, als der Zugang über eine Psychotherapie. Die Wirkung der Osteopathie geht dabei weit über den Placebo-Effekt hinaus.